Die Durchführung regionaler Jugendgerichtstage hat für das Land Bremen eine relativ kurze Tradition. Im Kontrast zu den überregionalen Jugendgerichtstagen des Bundesverbandes erschien es uns aber eine sinnvolle Ergänzung und logische Konsequenz zu sein, dass die Akteure auf den unterschiedlichen Feldern der Jugendkriminalrechtspflege vor Ort im fachlichen Diskurs auch über aktuelle Strömungen und Erscheinungen bremischer Jugendkriminalpolitik bleiben. Dies schloss nicht aus, dass mit überregionalen Referenten auch über den legendären lokalen Tellerrand geblickt wurde.
Zu den ersten beiden Gerichtstagen wurden Dokumentationen erstellt, die über den Materialversand des Bundesvorstandes oder über den Vorstand der Landesgruppe zu beziehen sind.
3. Bremer Jugendgerichtstag
„Genau hinschauen! – Jugendliche und prekäre Lebenslagen“
14. Oktober 2011
Frau Dita Simon-Peters
Institut für interdisziplinäre Forensik, Oldenburg
Frau Simon-Peters ist Diplompsychologin und als Gutachterin auch für Bremer Gerichte tätig.
Sie befasst sich in ihrem Vortrag mit der Frage, ob sich besondere psychologisch/psychiatrische Merkmale und Verhaltensweisen bei mehrfach auffälligen Straftätern rückblickend im Entwicklungsverlauf feststellen lassen und welche Folgerungen daraus für die Praxis herzuleiten sind.
Erster Praxisbericht
Herr Jockel Guba
Projekt Kipsy – Kinder- und Jugendpsychiatrische Beratungsstelle Bremen
Frau Dr. Sabrina Hoops
Jugendinstitut München
Frau Sabrina Hoops ist Diplompädagogin und wissenschaftliche Referentin mit dem Schwerpunkt Kinder – und Jugendkriminalprävention.
„Meine Freunde sind mir das Zweitwichtigste in meinem Leben“
Der vorliegende Beitrag greift Ereignisse einer Follow-up-Studie mit 24 straffällig gewordenen Kindern und ihre Eltern auf, deren Fokus auf das kindliche Delinquenzverhalten, respektive auf darauf bezogene Bearbeitungsprozesse gerichtet war.
Mit dem Augenmerk auf die Einbindung der Rolle der Peers in den familialen Aushandlungen wird ein Aspekt in den Blick genommen, der die Bearbeitungschancen für jugendliches Delinquenzverhalten maßgeblich mitbestimmt.
Präsentation
Zweiter Praxisbericht
Herr Dr. Frank Lüthe
Aufsichtsführender Richter am Amtsgericht Bremen – Blumenthal und ehemaliger Leiter des Jugendstrafvollzuges der JVA Bremen.
Frau Kristina Lehfeld
Universität Giessen
Frau Lehfeld ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Kriminologie, Jugendstrafrecht und Strafvollzug der Justus–Liebig Universität.
„Präventionsprogramme bei Mehrfach- und Intensivtätern“
Mehrfach- und Intensivtäter haben häufig Defizite und Probleme in verschiedensten Bereichen.
Frau Lehfeld berichtet über eine empirische Studie, die aktuelle Präventionsprogramme dahingehend untersucht hat, ob und wie die Bearbeitung dieser Problembereiche in den einzelnen Konzepten berücksichtigt werden.
Dritter Praxisbericht
Frau Cornelia Zwetsch
Berufspädagogische Beratungsstelle und u.a. zuständig für die Werkstattschule Bremerhaven.
2. Bremer Jugendgerichtstag
„Fällt die soziale Verantwortung in der
Jugendkriminalrechtspflege der Ökonomie zum Opfer ?“
11. und 12. Mai 2001
Veranstaltungsort: Schütting, Am Markt, 28195 Bremen
Begrüßung durch Bürgermeister Henning Scherf und Senatorin Hilde Adolf
Mit Beiträgen von Bernd Rein, Rudolf Hickel (Bremen), Manfred Kappeler (Berlin), Michael Schwarz (Bremen), Michael Lindenberg (Hamburg),
Joachim Walter (Adelsheim)
Dokumentation: Bernd Rein (Hrsg.)
DVJJ-EXTRA Nr. 4; 154 Seiten, Preis 5 €
1. Bremer Jugendgerichtstag
„Neue Phänomene der Jugendkriminalität ? Integration oder Ausgrenzung im Umgang mit jungen Straftätern“
25. und 26. April 1997
Veranstaltungsort: Schütting, Am Markt, 28195 Bremen
Begrüßung: Bürgermeister Henning Scherf und Senatorin Christine Wischer
Beiträge von Bernd Rein, Klaus Hurrelmann (Bielefeld), Lorenz Böllinger (Bremen), Hartmut Pfeiffer (Hannover), Arno Pilgram (Wien)
Dokumentation: Bernd Rein (Hrsg.)
DVJJ-EXTRA Nr. 2; 112 Seiten, Preis 5 €